Santner August

1984-1986

Kommissär August Santner  1984 – 1986
geboren am 13. September 1827 als Sohn des August Santner, Maurermeister und Bauunternehmer in Tamsweg und seiner Frau Maria, geb. Gappmayr

verheiratet seit dem 19. Juni 1956 mit Gertraud, geb. Stabauer

Beruf: Baumeister und Bauunternehmer
Kinder: Helga, Gertraud

1984 – Andingen
Bärenstarke Lackel von Junggesellen hoben mich aus meinem Stuhl auf ihre Schultern und trugen mich „dorthin“ wohin zu kommen ich mich gefürchtet hatte! Damit bin ich’s geworden! „Kommissär zu den den Vereinigten von Tamsweg“.
Festzug
Wie viel an Charme, ehrender Aufwartung und Fröhlichkeit in den nächstfolgenden Stunden auf mich zukommt, kann ich hier nicht schildern, ohne den Eindruck der Eitelkeit zu erwecken! Es gibt darüber Filme und Fotos, die annähernd das Geschehene wiedergeben. Nur die Stimmung selbst, das muss man erleben..
1985 – Andingen
Auf die Frage „Wann“ und „Ob“ überhaupt wieder ein Vereinigter abgehalten werden soll, wird der einstimmige Beschluss gefasst, diesen am 25. Jänner zu begehen. Die Bürgermusik umrahmt das Andingen mit ihren flotten Weisen und stimmt immer so ein, dass ein harmonischer Abend erlebt wird.. Auch ist an diesem Abend die Wahl des Junggesellenpräses vorzunehmen. Bedanke mich beim bisherigen Präses Dr. Jakob Di Bora jun., welcher im letzten Jahr geheiratet hat und daher dieses Amt nicht mehr ausüben kann, für seine Verdienste. Nach verschiedenen Wahlvorschlägen wird aus den Reihen der Junggesellen Roman Gappmayer jun., Beamter der BH Tamsweg, zum neuen Präses erkoren. Gratuliere ihm und übergebe ihm die Insignien als Präses.
Festtag
Besonders möchte ich die Predigt des Vereinigten Dechant hervorheben! Er zerlegte das Wort „BRUDERSCHAFT“ und machte aus jedem Buchstaben ein Stichwort zur Predigt. Er befürwortet besonders meine Reform vom Vesperabend und hilft so, das Verständnis für diese zu vertiefen. Danke, liebwerter Vereinigtendechant!
1986
Zur Vesper: am 20 Jänner beginnt diese mit dem Bärentrommeln der Junggesellen. Viele Vereinigte finden sich abends in der Herberge ein, wo der Vereinigtenbischof Valentin I. den besonders sinnvollen Hirtenbrief verließt (6 rote Blätter)… Darin gibt er Aufschluss über die Beziehungen der Vereinigten zur Leonhardsbruderschaft und über die Gründer der Vereinigten. Demnach – so Valentin – geht der eine Gründer „Löcker“ zum Grössingbräu; dh. dass ich direkter Nachkomme bin, denn meine Großmutter väterlicherseits ist die am 16.2.1870 geborene Maria Löcker, Tochter des am 28.4.1824 geborenen Josef Vital Löcker, bürgerl. Grössingbräu, Sohn des Georg Leopold (geb. 11.4.1798) Löcker, bürgerl. Grössingbräu, Sohn des Josef Paul Löcker (geb. 22.10.1764), wirkl. Bürger in Tamsweg als Sohn des Paul Löcker, Weißgerber. Nach meinem Ahnenpass komme ich ab da nicht mehr weiter, aber lt. Pfeifenberger, (Valentin I.) in seiner Eigenschaft als Kundiger der Pfarrmatriken, müsste der Vater des letztangeführten Paul Löcker jener Josef Löcker – Weißgerber und Vereinigtengründer sein. Darüber freue ich mich, nach 7-8 Generationen die Ehre zu haben, dem von meinem Vorfahrer mitbegründeten Vereinigten nun als Kommissär vorzustehen.
Anmerkung zur neuen Art der Aufnahme
… gegen eine Aufnahme, ohne vorherige Kenntnisnahme der Vereinigtenstatuten habe ich Bedenken. Um dem vorzubeugen, andererseits den teilweise berechtigten Kritiken zu entgegne, schlage ich vor:
„Als Vereinigte sind uns willkommen diejenigen, die
1. einen Beruf ehrenhaft ausüben und in Tamsweg ihren Wohnsitz haben,
2. gewillt sind, sie Statuten der Vereinigten zur Kenntnis zu nehmen und zu befolgen,
3. aus den Reihen der Vereinigten 2 Freunde gefunden haben, welche den Neueintretenden die Statuten zur Kenntnis bringen und die Überzeugung gewonnen haben, dass der Bewerber auch nach den Punkten 1 und 2 entspricht und für diesen eine Bürgerschaft abgeben.
Damit soll erreicht werden, dass die liebwerten Vereinigten selbst den Neuzugang kontrollieren und mit einer Bürgerschaft eine wichtige Mitentscheidung zur Aufnahme wahrnehmen können.
Die beiden Bürger müssen sodann mit dem Bewerber einen der Altkommissäre ersuchen, dass er die Neuaufnahme des Bewerbers befürwortet.“